Werkleitz-Magazin Februar 2015 – Kannengießer

Der Designer Stephan Schulz untersuchte innerhalb des Ausstellungsprojektes NACHWEIS FUER BESIEDLUNG unterschiedliche Typen eines Blumengießers. Der in den 1960er Jahren von Formgestalter Klaus Kunis für den VEB Glasbijouterie Zittau (GBZ) entworfene Blumengießer aus Plaste entwickelte sich vom dreiteiligen und mehrfarbigen Modell mit der Zeit zu einem zwei- oder einfarbigen, bei dem der Übergang von Henkel zu Hohlkörper am Ende nicht mehr elegant zusammengefügt, sondern lieblos aufeinander montiert wurde. Waren also Anfangs noch ein relativ großer Detailreichtum sowie farbliche und formale Vielfalt möglich, so wurden später einzelne Montageschritte zusammengelegt, die Sorgfalt der Verarbeitung ließ nach und das gesamte Spritzgussverfahren wurde auf eine zentralgesteuerte, normierte Massenproduktion ausgerichtet.
Form und Materialität der einzelnen von Stephan Schulz gesammelten Zimmergießkannen sind Ausdruck einer Industrie- und Produktkultur. Schulz war gemeinsam mit Daniel Herrmann zu Gast bei unserem Magazin um unter anderen anhand von drei mitgebrachten Blumengießern das Ausgießgeräusch einzelner Kannen zu analysieren. Außerdem stellten beide den Katalog NACHWEIS FUER BESIEDLUNG vor. Er ist das Produkt einer Auseinandersetzung mit Alltagsdingen aus Halle-Neustadt und bei revolver-publishing erhältlich.
Schulz war gemeinsam mit Daniel Herrmann zu Gast bei unserem Magazin.

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